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Spartakiade 2016 - Review

30. March 2016

Hach! Wie sehr habe ich mich auf die Spartakiade gefreut! Nicht nur wegen den tollen Workshops, sondern auch wegen den tollen Leuten, die ich letztes Jahr dort kennen gelernt habe. Nicht zuletzt, weil es sich als Tradition etabliert, meine ehemaligen Kollegen André Langer, David Jobst und Ronny Poller dort zu treffen und sich nicht aus den Augen zu verlieren.


Die Spartakiade hat sich im Vergleich zum letzten Jahr weiterentwickelt. Zum einen ist sie wohl wesentlich bekannter geworden, wenn man den Run auf die Tickets beobachtet hat. Ebenso das Rahmenprogramm, welches den Abend des ersten Tages unglaublich amüsant gemacht hat.

Olga Sheshukova hat sich zur Verfügung gestellt, Fotos von den Teilnehmern oder Gruppen zu machen. Eine tolle Idee. Ich bin auf die Ergebnisse gespannt! :)

Gregor Woiwode hat eine tolle Twitterwall erstellt, die uns über alle Happenings auf der Spartakiade auf dem laufendem hielt. Mein GitHub-Fork ist Dir sicher ;)

David Jobst, Ronny Poller und ich mit den Nerfguns Die Nerfguns waren eine tolle Idee! Ich hätte mir gewünscht, dass auch noch ein paar Andere über ihren Schatten springen und unserer kleinen Battle beigewohnt hätten. Nerd Jeopardy Mein Persönliches Highlight war das Nerd Jeopardy. In verschiedenen Kategorien mussten nerdige Dinge erkannt werden. Egal ob bekannte Melodien, gespielt auf floppy Laufwerken, das Raten von Filmen in Form von Quellcode, oder das Erkennen von Bussystemen auf Mainboards in Form von Fotos - um nur Einiges zu nennen. Großes Kompliment an [Jan Fellien](https://twitter.com/janekf) und [Torsten Weber](https://twitter.com/torstenweber).

Mit den Workshops waren die Teilnehmer über alle hinweg zufrieden. Die gewohnte Spartakiade Qualität. Ich persönlich bin dieses Jahr leider nicht zu 100% von den Workshops überzeugt.

Internet of Things, Coding Dojo / Code Retreat

Beschreibungstext des Workshops

Dieses Dojo ist ganztägig konzeptioniert. Code wird vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang geschrieben. Das Thema? Es geht – natürlich – darum, testgetriebene Softwareentwicklung (TDD) zu üben. Diesmal mit Code Retreat und als „Schmankerl“ auch der Ansteuerung von Hardware.

Ein Code Retreat wäre zu einfach, nein es gibt auch eine Änderung bei der Hardware. Microsoft stellt für die Spartakiade extra Raspberry Pie’s 2 mit Windows 10 IoT / Arduino’s zur Verfügung. Zusätzlich stellt auch Intel mehrere Galileo Boards 2 Gen bereit.

Frei nach den „originalen“ Coding Dojo’s geht es bei diesem Zusammentreffen für die Lösung einer kleinen, aber herausfordernden Programmieraufgabe (Code Kata), auch um die Gleichstellung aller Teilnehmer, Aktivität im Dojo, respektvollen Umgang, eine optimistische Herangehensweise und eine zwanglose, lockere Atmosphäre. Oder kurz gesagt: Das Ziel & Ergebnis ist wie immer beim Dojo „Lernen & Lehren“ mit Spaß!

Mein Review

Der Inhalt des Workshops war am ersten Tag nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Meine Erwartungshaltung war zumindest eine kurze Einführung wie ich mit den Tools umzugehen habe. Vielleicht ein paar Links die mir das kleinteilige Zusammensuchen der Informationen in Blogs ect. gespart hätte.

Die Realität sah ein kurzes Brainstorming zu "Dingen die man umsetzen könnte" und das Verteilen der Hardware vor. Danach waren wir größtenteils auf uns allein gestellt. Das Team hat die Situation jedoch durch grundlegendes Wissen verschiedener Bereiche gut ausgeglichen, was für mich den Tag gerettet hat.

Während sich andere Teams an WLAN-gestützter Präsenserkennung abkämpften, haben wir einen sehr "Leanen" Ansatz gefahren und einen sensorbasierten Würfel programmiert. Einmal schütteln gleich würfeln sollte das Endresultat darstellen und dementsprechend oft aufblinken.

Da Niemand Erfahrung mit den Tools hatte und wir den Vormittag damit verbracht haben, auf Ladenbalken zu starren, haben wir klein angefangen:

  • Erste Iteration = Knopf drücken und eine Led rot oder blau leuchten lassen
  • Zweite Iteration = Den Knopfdruck durch schütteln ersetzen
  • Dritte Iteration = Durch das Schütteln eine Zahl zwischen 1 und 6 generieren und dementsprechend oft blinken lassen
**Fazit:** Die unzureichende Vorbereitung hat unser Team gut ausgeglichen. Der "Leane" Ansatz hat uns geholfen trotz der Hürden zu einem guten Ergebnis zu kommen und positiv aus dem Tag zu gehen. Entsprechendes Feedback haben wir dem Trainer bereits gegeben. Ich denke, in einer weiteren Iteration kann sich der Workshop in eine gute Richtung entwickeln.

Der Workshop-Tag wurde in einem YouTube Video zusammengefasst.

Maschinelles Lernen: Predictive Analytics for churn rate

Beschreibungstext des Workshops

Stell dir vor, du hättest ein Unternehmen. Jedes Unternehmen hat Kunden und möchte diese solange wie es geht behalten. Predictive Analytics wird in letzter Zeit immer öfter dazu eingesetzt, die Abwanderungsquote (churn rate) vorherzusagen. So kann man aus einem Pool von Kunden genau diejenigen identifizieren, die in Zukunft „abspringen“ werden. Das Spannende daran ist, dass man mittels Marketing diese potentiellen „Abspringer“ kontaktieren und durch Rabatte oder andere Angebote als Kunden dennoch behalten kann.

Das Verfahren bei Predictive Analytics ist ein wenig wie ein „Blick in die Zukunft“ (die Lottozahlen gehen nicht vorherzusagen, der Rest schon): Eine Identifikation von potenziellen „Abspringern“ in der Zukunft auf der Basis der vorliegenden historischen Daten. Eingesetzte Werkzeuge sind Python und Bibliotheken für maschinelles Lernen.

Die Teilnehmer werden mittels „Hands-on“ kurz in die Datenanalyse eingeführt (Datenaufarbeitung, -säuberung, Metriken für Bewertung der Modellierung). Danach geht es direkt beispielhaft anhand eines Datensatzes mit der Modellierung, Auswertung und Vorhersagen für die Zukunft weiter. Auf das nie wieder ein Kunde verloren geht, den man hätte behalten können, wenn das einer nur gewusst hätte!

Mein Review

Auf den zweiten Workshop-Tag habe ich mich sehr gefreut. Ich bin bei meinem aktuellen Arbeitgeber viel in Kontakt mit Sensordaten und wollte damit einen weiteren Baustein in meinem Wissensbaukasten rund im IoT beifügen.

Mangelnde Vorbereitung kann man der Trainerin nicht vorwerfen. Die Präsentation und das Wissen zum Thema war beeindruckend! Leider war ihr wohl aber nicht bewusst, dass wir durch die Bank weg wenig Erfahrung mit Python hatten. Das hat den Einstieg schwierig gemacht, denn es mussten die Sprache und die Thematik bezwungen werden. Auch hier wären ein paar kleine Code-Schnipsel hilfreich gewesen. Zumindest waren die Frameworks vorher bekannt, was uns schnell hat produktiv werden lassen.

Zum Anfang gab es etwas Theorie. Die war für mich auch bitter nötig, denn ich hatte noch nichts mit dem Thema zu tun. Zu behaupten, dass ich alles verstanden hätte, wäre aber gelogen ;)

Danach haben wir uns in 5 Gruppen aufgeteilt, die sich jeweils auf einen Algorithmus gestützt haben. Mit Hilfe dessen konnte jedes Team gewisse Vorhersagen auf Basis der Datensätze treffen.

Lars Kumbier hat ein öffentliches Doc erstellt, in dem wir Code-Schnipsel tauschen konnten. Super Idee! Das hat mir den Weg gezeigt ohne zu viel zu verraten. @Olga: Nimm das doch einfach mit in dein Workshop-Konzept auf. Das nimmt auch die Einsteiger gut mit :)

Wenn ich das verstanden habe, war das Olgas erster Workshop zu dem Thema. In bin mir sicher, dass es in der nächsten Version noch besser wird!

Fazit

Am Ende des Tages waren wir in der Lage, Models zu trainieren und auf weitere Datensätze anzuwenden. Dabei trat zu Tage, dass es sich immer um schwankende Wahrscheinlichkeiten handelt. Es bleibt immernoch dem Betrachter überlassen, was man damit macht.

Gesamtfazit

Ich hoffe meine Reviews klingen nicht zu negativ, denn auch wenn es Ecken und Kanten gab, habe ich auf den verschiedensten Ebenen wieder viel mitgenommen :)

Grundlegend kann man sagen, dass sich die Spartakiade von Jahr zu Jahr sehr positiv weiterentwickelt. Ich kann nur immer wieder sagen, dass es sich lohnt! Ihr begegnet tollen Menschen und lernt immer etwas dazu was euch in eurem Arbeitsalltag verborgen bliebt. Alleine deswegen lohnt es sich den sowieso schon geringen Preis zu investieren.

Solltet ihr über euren Arbeitgeber an Tickets kommen können, so unterstützt die #Spartakiade dabei dieses tolle Format weiter auszubauen indem ihr Sponsor werdet oder die Supporter-Tickets kauft.

Schon mal im Kalender notieren:

Der Termin für die nächste #Spartakiade steht schon fest. Vom 18. zum 19. März 2017 wird wieder Sport getrieben.  (via @Spartakiade_org)